Jemen

Cholera-Epidemie im Jemen

Das Help-Team prüft den Medikamentenbestand in einem Gesundheitszentrum im Jemen.

Schlimmste Cholera-Epidemie der Geschichte

Eine Krise inmitten der Krise: Seit 2015 herrscht Krieg im Jemen. Das Land auf der arabischen Halbinsel ist seitdem Schauplatz gewaltvoller Auseinandersetzungen.

Anderthalb Jahre nach Kriegsbeginn folgte die nächste Katastrophe für die jemenitische Bevölkerung: 2016 brach dort die weltweit schwerste Cholera-Epidemie aus, die bis heute anhält.

Cholera im Jemen

Cholera ist eine lebensbedrohliche Durchfallerkrankung, die insbesondere über verunreinigtes Trinkwasser und Nahrungsmittel übertragen wird. Im Jemen stellt das eine große Gefahr dar: Durch den Krieg wurde die Wasserversorgung stark beeinträchtigt, sodass mehr als die Hälfte der Bevölkerung keinen Zugang zu einer sicheren Wasser- und Sanitärversorgung hat. Aufgrund der akuten Mangelernährung im Jemen ist die Gefahr einer Ansteckung und eines schweren Verlaufs insbesondere bei Kindern und älteren Menschen deutlich erhöht.

Seit Ausbruch der Cholera-Epidemie im Jemen gab es über 2,5 Millionen Verdachtsfälle und rund 4.000 bestätigte Todesfälle. Eine schnelle Diagnose der Krankheit rettet Leben, denn unbehandelt führt die Cholera in etwa 50 Prozent der Fälle zum Tod.

2024 kam es zu einem erneuten Ausbruch: Seitdem gab es über 245.000 Verdachtsfälle, die Zahl der Todesfälle stieg auf 861.

Unsere Cholera-Hilfe im Jemen

Von 2019 und 2025 waren wir gemeinsam mit unserer Partnerorganisation R-MENA im Jemen aktiv. Bis Ende 2023 fokussierte sich unsere Hilfe auf die Behandlung und Prävention von Cholera. Über 623.000 Menschen konnten wir mit unseren Hilfsmaßnahmen erreichen.

In der Region Hajjah haben wir den Betrieb mehrerer Gesundheitszentren gesichert, in denen größtenteils Durchfall- und Cholera-Erkrankte behandelt wurden. Wir haben Medikamente sowie die benötigte medizinische Ausrüstung zur Verfügung gestellt. Gemeinsam mit unserem lokalen Partner haben wir medizinisches Personal vor Ort in Themenbereichen wie Cholera-Behandlung sowie Hygiene- und Sanitärstandards geschult. 

Um die Ausbreitung der Cholera-Krankheit einzudämmen, haben wir Hygieneschulungen in Gemeinden durchgeführt, Trinkwassersysteme rehabilitiert und Sanitäreinrichtungen in Haushalten sowie an vier Schulen in der Region Hajjah errichtet.

2024 konnten wir den Betroffenen des aktuellen Cholera-Ausbruchs dank einer finanziellen Förderung der Deutschen Postcode Lotterie helfen. Aufgrund fehlender Projektfinanzierung mussten wir unsere Arbeit im Jemen im Juli 2025 leider einstellen.

Video: Erfolgreiche Behandlung von Cholera

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Lokaler Experte für Cholera-Bekämpfung

Unsere Partnerorganisation R-MENA im Jemen weist langjähre Erfahrung in der Behandlung und Prävention von Cholera auf und ist Co-Leitung des lokalen WASH-Clusters – einer Koordinierungsgruppe der Vereinten Nationen, die zum Ziel hat, die Hilfsmaßnahmen im Bereich Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene bestmöglich unter den verschiedenen Akteuren abzustimmen.

In dieser Funktion überwacht und koordiniert R-MENA auch die Cholera-Entwicklung in der Region. Tritt ein Verdachtsfall auf, wird ein Soforthilfe-Team entsendet, welches sich sowohl um die Behandlung der Krankheit als auch um die Rückverfolgung der Infektion kümmert.

Dann wird schnell gehandelt: Das Soforthilfe-Team desinfiziert die verunreinigte Trinkwasserquelle, verteilt Hygiene-Pakete in der betroffenen Gemeinde und sensibilisiert die Bewohner:innen für Schutzmaßnahmen, um das Ansteckungsrisiko zu verringern.

Mitarbeiter der Partnerorganisation von Help
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Zuletzt geändert am 15.07.2025